Zum letzten Spiel der Saison mussten die Jungs des SSV Falkensee die mehr als zweistündige Anreise nach Bad Liebenwerda antreten. Nachdem der Verfolger SV Blau-Weiß Wusterwitz in der vergangenen Woche in Hennigsdorf überraschend einen Punkt liegen ließ, aber unter der Woche klar gegen den Tabellenvierten HSG RSV Teltow/Ruhlsdorf gewonnen hatte, benötigten die Falkenseer noch einen Punkt, um nach dem Spiel sicher Meister der B-Jugend-Brandenburgliga zu sein.
Die Vorzeichen dazu standen gut, da Trainer Christian Weichert erstmals in diesem Jahr auf den gesamten Kader zurückgreifen konnte. Sogar Rico Springer war nach überstandenem Fußbruch pünktlich für das Finale bereit. Zudem hatte man im Hinspiel die Mannschaft aus Bad Liebenwerda klar mit 41:24 besiegt.
Doch das Spiel sollte einen anderen Verlauf nehmen, als die Gäste und der zahlreich mitgereiste Anhang sich gewünscht und erwartet hatten.
Die SSV-Jungs der B-Jugend und Trainer Christian Weichert feiern den Landesmeistertitel.
Die Gäste gingen zwar mit zwei Toren in Führung, aber der Tabellenzehnte legte seinen Respekt vor dem Tabellenführer schnell ab und glich in der 9. Minute zum 4:4 aus. Bis zur Halbzeit wechselte die Führung hin und her und keine Mannschaft konnte sich absetzen. Im Angriff der Falkenseer lief es an diesem Tag nicht rund. Nach zwei erfolgreichen Toren durch den Kreisspieler Janne Kördel, versuchten die Falkenseer zu sehr an dieser Variante festzuhalten und die Gastgeber konnten sich darauf einstellen. Zudem waren die Abschlüsse für den sehr guten Heim-Keeper oft nicht präzise genug geworfen. Über die Außen konnten die Gäste über das gesamte Spiel nur einen Treffer erzielen. Darüber hinaus waren die Schiedsrichter bei der Vergabe von Zwei-Minuten-Strafen sehr zurückhaltend. In der Abwehr versuchten es die Falkenseer sowohl mit einer offensiven als auch mit einer defensiven Variante. Letztendlich gelang es den Gastgebern aber mit lang ausgespielten Angriffen immer wieder Tore zu erzielen. Speziell der im Rückraum rechts spielende Melvin Steinbock, der im Hinspiel nicht im Kader war, konnte mit Würfen aus dem Rückraum den heute nicht gut aufgelegten Gäste-Keeper 8 Mal überwinden. Mit 13:13 ging es in die Halbzeitpause. Auch nach der Pause konnten die Falkenseer ihre Unsicherheit nicht ablegen und es blieb eng. Insgesamt wurde nur einer der angesagten Spielzüge der Falkenseer erfolgreich abgeschlossen. Auch Trainer Christian Weichert war unsicher, mit welcher weiteren Umstellung er seiner Mannschaft helfen kann. Nachdem die Gastgeber sich in der 35. Minute mit 20:18 absetzen konnten, gab es die erste Zwei-Minuten-Strafe gegen die Heimmannschaft, die die Falkenseer zum Ausgleich ausnutzen konnten. Auch SSV Torwart Maximilian Müller zeigte jetzt zwei gute Paraden und die Gäste konnten das Spiel drehen und sich in der 44. Minute erstmals mit drei Toren absetzen. Nach einer weiteren Zeitstrafe gegen HC Bad Liebenwerda sah alles nach einem Sieg der Gäste aus. Doch das Überzahlspiel wurde nicht genutzt, um sich weiter abzusetzen. Stattdessen nutzen die Gastgeber eine weitere Zeitstrafe gegen den SSV aus, um 4 Sekunden vor Schluss sogar den 25:25 Ausgleich zu erzielen. Ein letzter Angriff der Falkenseer und auch ein Freiwurf in letzter Sekunde blieben erfolglos, so dass es letztendlich zu einer Punkteteilung kam. Direkt nach Abpfiff war die Freude der Gastgeber über den verdienten Punktgewinn gegen den Tabellenführer groß.
Moritz Borm war mit 11 Treffern für den SSV erfolgreich.
Auf Seiten der SSV Jungs dauerte es einen Moment bis die Enttäuschung über den Punktverlust der Freude über den Gewinn des Landesmeisttitels wich. Auch Trainer Christian Weichert, der eigentlich angereist war, um mit seiner Mannschaft im letzten Spiel noch einmal schönen Handball zu spielen und einen klaren Sieg zu erzielen, brauchte etwas, um vom Ärger über das Unentschieden auf die Freude über die Gesamtleistung in der Saison umzuschalten.
Letztendlich kann er stolz sein auf seine Mannschaft, die eine absolut überragende verlustpunktfreie Hinrunde gespielt hat, erst durch die Unwägbarkeiten der Corona-Ausfälle die ersten Punkte abgeben musste und nun verdient als Sieger der B-Jugend Brandenburg-Liga feststeht.
Für den SSV spielten:
Rico Springer (1), Till Eberhardt (2), Paul Thiele, Moritz Borm (11/3), Jonathan Bublitz (4), Linus Gödert, Arthur Dittmann (1), Dominik Damm, Louis Weichert, Maximilian Müller, Lovis Gödert, Kim Silhavy (4), Janne Kördel (2) und Luka Braunholz.
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